Gestern Abend habe ich nun endlich den Auftakt zu Kendare Blakes neuer Reihe beendet. Ich bin ein wenig zwiegespalten ob ich es großartig finde oder eher so lala. Im Folgenden erfahrt ihr wieso.
Worum geht es?
„Drei Königinnen,
Dunkel, unschuldig,
klein
Einem Schoss entsprungen
Können niemals
Freundinnen sein.
Drei dunkle Schwestern,
Jede so schön
Zwei werden
verschlungen,
Nur eine gekrönt.“(S.305)
Fennbirn ist eine Insel auf der noch andere Regeln gelten,
denn hier gibt es Magie. Fennbirn ist ein Ort, der vielen Bewohnern des Festlandes
verborgen bleibt, da sie nur durch den Nebel zu erreichen ist. Fennbirn ist ein
Königreich mit drei jungen Königinnen, aber nur eine kann gekrönt werden.
Mirabella, Katharine und Arisnoe sind Drillinge und die
Thronfolgerinnen von Fennbirn. Alle verkörpern jeweils eine andere Gabe:
Katharine ist Giftmischerin, Mirabella eine Elementwandlerin und Arisnoe ist
naturbegabt. Bis zu ihrem sechszehnten Geburtstag werden sie darauf vorbreitet
zu herrschen. Und ihre Mitstreiterinnen und Schwestern umzubringen, denn danach
beginnt das Jahr des Aufstiegs.
Zum Buch:
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Autorin: Kendare Blake
Titel: Der Schwarze Thron- Die Schwestern
Originaltitel: Three dark crowns
Genre: Fantasy
Altersempfehlung: ab 14Jahre
Verlag: penhaligon Verlag
Broschierte Ausgabe: 14,99 €
ISBN: 978-7645-3144-7
Meine Meinung
Schon als dieser Fantasy-Roman in den USA erschienen ist,
war ich unglaublich interessiert an der Geschichte. Sie klingt nach dunkler,
schwarzer Fantasy mit vielen Intrigen und Manipulationen. Und genau das habe
ich auch bekommen. Die Geschichte an sich ist wirklich großartig: Sie ist
individuell, spannend und definitiv nicht gewöhnlich. Nur die Umsetzung war,
meiner Meinung nach, an einigen Stellen eher holprig.
Zunächst einmal hat es etwas gedauert, bis die Geschichte so
richtig an Fahrt aufgenommen hat. Am Anfang des Buches verfolgen wir alle drei
Schwestern und ihre Mitmenschen bei ihren Vorbereitungen für das sogenannte
Beltane-Fest und dem darauffolgenden Jahr des Aufstiegs. Wir verfolgen also die
Anfänge separat, nur nach und nach kommt es zu Überschneidungen. Diese
Erzählweise, bzw. das ständige wechseln der verschiedenen Perspektiven, schafft
einen Facettenreichtum in der Geschichte und gibt dem Leser die Möglichkeit
alles zu erfassen und jeden Charakter kennenzulernen. Eigentlich. Denn leider
konnte ich mich durch den immer wiederkehrenden Perspektivenwechsel nicht in
die Charaktere reinversetzen oder für sie sympathisieren. Es wird eine
gewisse Distanz geschaffen, die auch sehr schwierig ist zu überwinden. Ich aber
denke, dass dies in den nächsten Teilen der Reihe überwindet werden könnte, da
alle Charaktere und auch die Handlungsstränge riesiges Potential haben.
Des Weiteren ist die Welt, also das Inselreich Fennbirn,
unglaublich interessant aufgebaut. Sie erinnert zwar sehr stark an Westeros aus
Game of Thrones mit ihren
verschiedenen Königreichen und den jeweils dazugehörigen Familien, der
Unterschied ist jedoch, dass jeder Bereich der Insel eine Gabe verkörpert. So
gibt es die Giftmischer, die Naturbegabten, die Elementwandler, Propheten und
die Kriegsbegabten. Die Gaben an sich sind sehr interessant, so essen die
Giftmischer ausschließlich giftiges Essen und die Naturbegabten besitzen einen
Familiaris, ein Tier, welches sozusagen eine Erweiterung ihrer selbst ist.
Auch, dass Fennbirn nur durch einen Nebel zu erreichen ist und eine
abgeschlossene kleine Welt in sich selbst ist, finde ich unglaublich spannend,
da somit nicht klar ist, ob es sich beim Festland vielleicht um unsere Welt handelt
oder um eine ganz eigene.
Zudem hat mich die dunkle, erschreckende und fantastische
Stimmung die die Geschichte vermittelt vollends überzeugt. Sie ist so anders
und spielt mit einem beinahe Tabu-Thema, nämlich dem Familienmord bzw. der Tötung
eines Familienmitglieds. Das Düstere wird noch einmal durch die Beschreibungen
der Königinnen unterstrichen, da sie alle schwarzhaarig sind und ausschließlich
Schwarz tragen, was fast eine Gothic-artige Atmosphäre vermittelt.
Jetzt aber zum eigentlichen Punkt, der mich stocken lässt
und zur zwiespältigen Bewertung führt. Das Buch ist unglaublich feministisch,
meiner Meinung nach. Und das ist nicht immer positiv. So finden wir in der
Geschichte starke weibliche Charaktere, da das Reich von Priesterinnen und
Königinnen beherrscht wird. Zudem steht über allem eine Göttin. Und besondere
Kinder, wie Hochbegabte oder Königinnen besitzen so etwas wie einen Vater gar
nicht. Leider hatte ich das Gefühl, dass die männlichen Charaktere in diesem
Buch manipuliert, benutzt und objektiviert werden. So tritt immer nur dann ein
Mann ins Bild, wenn es auf den nächsten Seiten zu sexuellen Interaktionen
kommt. Und das finde ich sehr schade, da hier das Blatt, was Frauen und
weibliche Charaktere über Jahrhunderte gezwungenermaßen beschrieben haben,
einfach umgedreht wurde. Also anstatt starke weibliche Charaktere zu zeigen,
die mit starken männlichen Charakteren zusammen leben, finden wir eine Welt die
von Frauen kolossal dominiert wird, wo Männer beinahe überflüssig sind. Und das
finde ich Schade. Aber auch gut, da endlich einmal die Weiblichkeit komplett im
Fokus steht und die Stärke der Frau porträtiert wird.
Zusammenfassend möchte ich also sagen, dass Kendare Blake
mit einer einzigartigen und dunklen Geschichte überzeugt, die unglaublich
spannend ist und riesiges Potential hat. Leider ist die Umsetzung an manchen
Stellen etwas holprig und auch die Charakterdarstellung ist nicht perfekt.
Ich kann für meinen Teil nur sagen, dass ich die
Geschichte an sich so gut finde, sodass ich mir direkt nach Beendigung den
zweiten Band bestellt habe. Und das soll schon etwas heißen, daher:
Bis bald, eure Jessi @witcherybooks <3
Huhu Jessi :)
AntwortenLöschenBei mir steht das Buch leider noch auf der Wunschliste, allerdings sollte ich es wohl schnell noch lesen, bevor der zweite Teil der Reihe erscheint. Mich reizt an der Reihe besonders die dunkle, erschreckende Stimmung, die du erwähnst. Klingt nach einem Buch ganz nach meinem Geschmack 😊 Ich bleibe sehr gerne als Leserin! Und danke für deine schöne Rezi.
Liebe Grüße,
Lisa von Prettytigers Bücherregal
Hallo :)
LöschenJa, ich denke es ist auf jeden Fall einen Versuch wert. Ich habe noch nie so eine besondere und individuelle Geschichte lesen dürfen!
Das freut mich sehr und vielen lieben Dank! :)
Liebe Grüße,
Jessi @witcherybooks <3
Hallo Jessi :)
AntwortenLöschenIch wusste gar nicht, dass du einen Blog hast. Ich bleibe direkt auch hier als Leserin <3
Liebe Grüße,
Kiddo